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Für eine faustdicke Überraschung hat am Samstag die DJK Vilzing in der Regionalliga Bayern gesorgt. Die Huthgarten-Kicker besiegten im ersten Heimspiel der noch jungen Saison 2023/24 keinen geringeren als den Drittliga-Absteiger SpVgg Bayreuth mit 2:1 (2:1). Knapp 1.500 Zuschauer im Manfred-Zollner-Stadion sahen zunächst den 0:1-Rückstand in der dritten Minute. Nach einer Viertelstunde drehten die Bayerwäldler aber auf und erzielten zwei blitzsaubere Treffer durch Fabian Trettenbach (18. und 35.), es wäre sogar eine höhere Pausenführung möglich gewesen. In Durchgang zwei mussten die Gastgeber um den letztlich nicht unverdienten Erfolg bangen, ließen aber nichts mehr anbrennen und sind in der Tabelle hinter dem punktgleichen TSV Aubstadt weiterhin Zweiter. Unter der Leitung des neuen Drittliga-Schiedsrichters Tobias Wittmann lief am Huthgarten eine auf zwei Positionen veränderte DJK-Elf zum 5:3-Sieg beim 1. FC Nürnberg II auf. Der privat verhinderte Jakob Zitzelsberger wurde in der Abwehrzentrale hervorragend von Elija Härtl vertreten, der nichts anbrennen ließ. Martin Tiefenbrunner saß zunächst auf der Bank, weil er die Woche über einmal beim Training gefehlt hatte, für ihn rückte Routinier Fabian Trettenbach ins Team und das sollte sich auszahlen. In der Anfangsphase spielte Vilzing gegen die “Altstadt”, die von 250 Fans unterstützt wurden, aber mit zu viel Respekt. Nach Vorarbeit von Ex-Zweitliga-Profi Jann George und einer Hereingabe von Marco Stefandl, der schon mal in Vilzing als Probespieler mitgewirkt hat, der Ball zu David Ismail, der rechts unten zum 1:0 einschob (3.). In der Folge mussten sich die Gastgeber erst einmal neu orientieren. Nach einem Zweikampf von Härtl mit Christoph Fenninger, schied der mit einer Verletzung an der Wade aus: “Das war ein Bruch in unserem Spiel”, sagte Bayreuths Geschäftsführer Jörg Schmalfuß. Für ihn kam mit Jakub Mintal der Sohn des “Phantoms” und Slowakischen Nationalspielers Marek Mintal in die Partie. Nun lief es für Vilzing, die sich Chance um Chance erspielen konnten. Ein Freistoß fast von der Grundlinie getreten von Marco Pledl kam zu Jim-Patrick Müller, der zu Trettenbach ablegte,der aus halblinker Position flach neben dem Pfosten zum 1:1 einschoss (18.). Christian Kufner zielte frei aus 24 Metern knapp vorbei (25.). Dann wieder ein Freistoß von Pledl, den Andreas Jünger ans Außennetz köpfte (32.). Das 2:1 ließ nicht mehr lange auf sich warten. Wieder von halblinks haute Trettenbach den Ball wuchtig unter die Latte in die Maschen (35.). Wenig später traf Jünger zum vermeintlichen 3:1 (39.), aber er soll im Abseits gestanden sein. Nach der Pause kam die “Altstadt” wie verwandelt und mit drei frischen Kräften aus der Kabine zurück. Nun wurde es ein anderes Spiel und Vilzing sah sich in die Defensive gedrängt. Zunächst hatte Jünger nach Pass von Christian Kufner noch eine Chance, aber er kam gegen Torhüter Luca Petzold zu spät (50.). Auf der anderen Seite hatte Mintal junior mit einem Distanzschuss Pech, der noch abgefälscht wurde (53.). Dann köpfte Edwin Schwarz, der Ball wurde länger und länger, aber DJK-Keeper Max Putz kam noch mit den Fingerspitzen an den Ball und lenkte diesen an den Querbalken (56.). Die beste aller Möglichkeiten für Bayreuth bot sich Fabio Pirner nach Fehler von Tiefenbrunner, aber der Ex-Vilzinger schoss frei vor Putz am Tor vorbei (78.). Beim einzigen Fehler von Putz war das Tor leer, aber Lukas Schröder schlug den Ball aus der Gefahrenzone (82.). Vilzing überstand die zweie Halbzeit plus sieben Minuten Nachspielzeit ungeschoren und feierte den zweiten Saisonsieg, während Bayreuth die ersten Gegentore und die erste Niederlage hinnehmen musste. “Das ist eben Vilzing, da geht nichts normal. Wir haben nach schwachen Anfangsminuten ins Spiel gefunden und hätten bis zur Pause um ein oder sogar zwei Tore höher führen können oder sogar müssen. In der ersten Halbzeit haben wir eine sehr gute Leistung geboten. Nach der Pause hatten wir auch das Glück und einen in hervorragender Form befindlichen Torwart Max Putz”, freute sich DJK-Trainer Beppo Eibl. Der ging emotional mit, kassierte vom Schiedsrichter die gelbe Karte und sagte: “Das muss ich wieder 30 Euro in die Mannschaftskasse zahlen, aber das ist mir heute egal.” Doppeltorschütze Trettenbach sagte: “Irgendeiner muss ja die Tore schießen, heute war ich es. Das freut mich einerseits, wichtiger ist aber, dass wir die drei Punkte geholt haben.” Bayreuths Coach Mintal war natürlich enttäuscht und stellte fest: “Wir sind sehr gut reingekommen ins Spiel mit dem frühen 1:0. Warum dann bei uns Feierabend war, das ist mir auch noch nicht klar. Das werden wir analysieren müssen. Fest steht aber, dass es in Vilzing ist schwer zu bestehen. Der Platz war gut und Vilzing hat 90 Minuten gekämpft, sie sind sehr viel gelaufen. Leider fahren wir mit leeren Händen nach Hause.” Einen Punkt hätte sich die “Altstadt” schon verdient gehabt, aber das sollte an diesem Nachmittag nicht sein, weil Vilzing neben einer sehr engagierten Leistung auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite hatte.