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Spektakulärer Auswärtssieg gegen die SpVgg Hankofen-Hailing

Ein Drama pur mit 113 Spielminuten hat sich am Karsamstag im Maierhofer-Bau-Stadion im Regionalliga-Derby zwischen dem Aufsteiger SpVgg Hankofen-Hailing und der DJK Vilzing abgespielt. Vor knapp 1.000 Besuchern führte der Underdog bis zu Beginn der 90. Minute noch mit 2:1, am Ende siegten bessere Vilzinger mit 3:2. Es war ein hitziges, emotionales, spannendes Nachbarschaftsduell, nichts für schwache Nerven. Mario Kufner, Lukas Dotzler und Jim-Patrick Müller erzielten die Tore für Schwarzgelb. Die Partie begann aus Sicht der Bayerwäldler alles andere als erfreulich, denn nach 84 Sekunden stand es 1:0 für die Heimelf. Nach einem weiten Ball von Samuel Pex über die DJK-Abwehrkette hatte Andreas Wagner freie Bahn, umkurvte Keeper Max Putz und schob zur Führung ein (2.). Da hatte die Abseitsfalle der Gäste nicht funktioniert. Vilzing startete erste Angriffsversuche, die aber zunächst nichts Zählbares einbrachten. In Minute zehn folgte eine ähnliche Situation wie beim 1:0, auf einmal war Tobias Richter durch. Putz holte den Spielmacher von Hankofen von den Beinen, es gab Gelb und Elfmeter. Tobias Lermer trat an, Putz blieb stehen und konnte so den Schuss in die Mitte abwehren, das hätte das 2:0 sein können. Was dann aus Sicht der Hausherren passierte, das ging auf keine Kuhhaut. Zuerst musste Richter verletzt runter, dann der für Richter eingewechselte Asllan Shalaj und schließlich erwischte es auch noch Simon Pichlmeier. Drei schwer verletzte Spieler binnen einer knappen halben Stunde waren ein Schock. Vilzing kam nach dem verschossenen Elfer besser in die Partie. Eine Flanke von Tommy Haas stoppte Jim-Patrick Müller mit der Brust für Simon Sedlaczek und dessen Schuss landete am rechten Außenpfosten (18.). Es folgte eine Dreifachchance für den Vizemeister, erst scheiterte Alexis Fambo, dann zweimal Andreas Jünger, der schließlich drüber schoss (21.). Nach einer Ecke von Sedlaczek köpfte Elija Härtl, der Ball wurde auf der Linie geklärt (37.). Auch in der acht-minütigen Nachspielzeit gelang Vilzing nicht mehr der Ausgleich. Vilzings Trainer Beppo Eibl brachte für den zweiten Durchgang mit Luis Bezjak, Erol Özbay und Josef Gottmeier drei frische Kräfte, “weil mir unser Spiel in der ersten Halbzeit überhaupt nicht gefallen hat”, begründete der Chefanweiser. Doch die zweite Halbzeit begann wie die erste mit einem frühen Tor für die Niederbayern. Ein schnell ausgeführter Freistoß von Pex kam zu Andreas Wagner, der zu Brian Wagner ablegte und der traf aus elf Metern nach rechts zum 2:0 (47.), da waren gerade einmal 96 Sekunden gespielt. Es schien so, als sollte der 1968 gegründete Klub aus Hankofen gegen den 1967 gegründeten Verein Vilzing den Derbysieg gezogen zu haben. Aber Vilzing steckte nicht auf und nach einem weiten Einwurf von Jakob Zitzelsberger, den Paul Grauschopf mit dem Kopf verlängerte, konnte Mario Kufner mit seinem zweiten Regionalliga-Tor aus sechs Metern auf 1:2 verkürzen (70.). Eibl stellte nun auf Dreierabwehrkette um, nahm Torschütze und Abwehrmann Kufner runter und brachte mit Lukas Dotzler einen weiteren Angreifer (76.). Der Druck auf den Kasten von Hankofen wurde extrem erhöht. Freistoß auf Freistoß, zahlreiche Ecken und Einwürfe flogen in den Strafraum der Gastgeber. Torhüter Sebastian Maier bekam alle Hände voll zu tun, mehr, als ihm lieb sein konnte. In der Schlussphase reagierte Eibl nochmals, schickte mit Tobias Kordick einen vierten Stürmer auf den Platz. Die Schlussphase war an Dramatik nicht zu überbieten. Ein Freistoß von links von Müller kam in den Strafraum und Dotzler verlängerte den Ball mit dem Kopf in die lange Ecke zum 2:2 (90.). Nun wollte die DJK mehr. Ein Schuss aus 14 Metern von Müller landete am Innenpfosten und sprang zum 3:2 ins Tor (90. + 3). Nach fünf Minuten Overtime war Schluss, Hankofens Spieler sanken zu Boden und der Jubel im Gästelager kannte keine Grenzen. Denn der Auswärtssieg erhöhte das Punktekonto auf 43, der Klassenerhalt ist so gut wie geschafft. DJK-Coach Eibl hatte mit seinen Wechseln hoch gepokert und Erfolg. “Das Derby hatte alles und war für den neutralen Zuschauer schön. Für mich als Trainer von Vilzing war es lange Zeit nicht schön, weil wir uns das Leben selber schwer gemacht haben. Wir haben den Gegner zu Toren und Chancen eingeladen und sie haben auch verdient geführt. Wir haben heute lange Zeit nicht gut Fußball gespielt. Ab der 60. Minute haben wir unser Spiel gespielt, es ging nur auf ein Tor. Über 90 Minuten betrachtet sind wir der verdiente Sieger. Über das 3:2 durch Jimi Müller habe ich mich extrem für ihn gefreut, weil er keine einfache Zeit hat. Jimi hat ein riesen Spiel gemacht.” Eibl hatte auch tröstende Worte für Hankofen parat: “Ich fühle schon mit dem Gegner, denn so zu verlieren ist extrem bitter. Ich hoffe, dass Hankofen drin bleibt, das wünsche ich ihnen von ganzem Herzen.” Vilzing hat nun zehn Punkte Vorsprung auf die Relegationsplätze, vier Spiele steht noch aus, das sollte also für den Klassenerhalt reichen. SpVgg Hankofen-Hailing – DJK Vilzing 2:3 (1:0) DJK Vilzing: Putz – Kufner (76. Dotzler), Härtl (46. Bezjak), Zitzelsberger, Haas, Fambo (46. Gottmeier, 84. Kordick), Grauschopf, Goß (46. Özbay), Sedlaczek, Müller, Jünger – Trainer: Eibl Schiedsrichter: Maximilian Riedel (Horgau) – Zuschauer: 965 Tore: 1:0 A. Wagner (2.), 2:0 B. Wagner (47.), 1:2 Kufner (70.), 2:2 Dotzler (90.), 2:3 Müller (90. + 3) Besondere Vorkommnisse: Lermer (Hankofen) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Putz (10.)

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