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Einen optimalen Saisonstart hat die DJK Vilzing in der Regionalliga Bayern hingelegt, hat am Samstag den Auftakt beim 1. FC Nürnberg II mit 5:3 (2:0) gewonnen. Aber es war ein Spiel mit vielen Besonderheiten, mit vielen Turbulenzen und einem Wechselbad der Gefühle. Zwei verschossene Elfmeter, einen Platzverweis gegen Nürnberg, ein Tor von Vilzings Torhüter Max Putz und am Ende drei Punkte und das kam so: Gut gerüstet reisten die Huthgarten-Kicker ins Frankenland. Nur der am Knie verletzte Nico Dantscher, Verdacht aus Meniskusschaden, stand neben Fabian Spichtinger (Knie) nicht zur Verfügung. Vilzing, das im Vorjahr mit 1:8 historisch hoch am Valznerweiher verloren hatte, trat dieses Mal souverän auf. Die erste Chance bot sich Nürnbergs Topstürmer Leonardo Vonic, der aus halblinker Position frei über das Tor zielte (10.). Den ersten Treffer aber erzielte die DJK. Im zweiten Versuch war es Neuzugang Paul Grauschopf, der die Kugel aus 14 Metern im FCN-Kasten unterbringen konnte (13.). Wenig später köpfte Tobias Hoch eine Hereingabe von Andreas Jünger knapp über den Balken (16.). In der Folge wurde es etwas hektisch, Vilzing verlor die Ruhe am Ball und musste sich erst wieder finden. Nach einer guten halben Stunde riss Nürnbergs Ben Fischer Vilzings Jim-Patrick Müller um, klare Sache, Strafstoß. Aber mit den Chancen vom Punkt haben die Schwarz-Gelben nun schon seit zwei Jahren ihre Schwierigkeiten. Mit Marco Pledl schien ein neuer Schütze gefunden, doch der fand in FCN-Keeper Nicolas Ortegel seinen Meister. Jedoch konnte Pledl den Abpraller mit dem Kopf zum 2:0 versenken (32.). Hoch verpasste aus zehn Metern das 3:0 (38.). Der FCN hatte noch eine gute Gelegenheit, aber der Heber von Tim Janisch ging an DJK-Torwart Max Putz und auch am Tor vorbei (40.). In der Pause wurde der Platz mit der Sprinkleranlage gewässert und das sollte Folge haben. Putz wollte einen Ball mit einem langen Schlag aus seinem Strafraum in Richtung Andreas Jünger klären. Der Pass geriet aber zu lang für den Mittelstürmer, titschte auf den nassen Rasen auf und wurde vom Wind erfasst, der das Spielgerät über den Tormann hinweg in die leeren Maschen zum 3:0 beförderte (57.). Die gesamte Vilzinger Mannschaft lief auf Putz zu und feierte den Keeper: “In der A-Jugend war ich Stürmer in Landau, da habe ich mal 20 Tore in einer Saison geschossen. Aber im Herrenbereich als Torwart ist das mein erster Treffer”, strahlte der 33-Jährige. Das 3:0 hätte doch eigentlich zum Sieg reichen sollen, auch, weil wenige Minuten später Ben Fischer für einen Tritt in den Unterleib des am Boden liegenden Martin Tiefenbrunner die rote Karte unter die Nase gehalten bekam (68.). Es sollte noch besser kommen, denn als Hoch im Sechzehner von Maxim Gessler gefoult wurde, gab es den nächsten Strafstoß für die DJK. Dieses Mal trat Jünger an, doch dessen Schuss wehrte der Tormann mit den Füßen ab (70.). Es hätte also 4:0 stehen können, Vilzing war in Überzahl. Was dann passierte, war kaum zu begreifen. Aus zwölf Metern verkürzte Pascal Fuchs auf 1:3 (72.), per Freistoß stellte Julian Kania auf 2:3 (79.) und nach einer Ecke war es Pedro Narciso Muteba, der aus kurzer Distanz zum 3:3 einschoss (81.). Drei Tore binnen neun Minuten durch eine dezimierte Elf, unfassbar. Doch vom Anstoß weg war es der Ex-Nürnberger Müller unter den Augen seines Großvaters Heini und seines Vaters Bernd, beide ehemalige Club-Spieler, der mit einem Flachschuss in die lange Ecke das 4:3 erzielte (82.). Den Schlusspunkt setzte Grauschopf nach einer Ecke per Kopf mit dem 5:3 (89.). Dann war Schluss und die Erleichterung bei allen groß: “Wir können es nicht normal, wir brauchen Spektakel. Der Sieg ist freilich verdient, aber so spannend hätten wir es nicht machen müssen. Am Ende war es ein Sieg der Moral, denn nach dem 3:3 sah es kurzzeitig alles andere als gut für uns aus. Dass Max heute ein Tor gelungen ist, er hat den Ball optimal auf die Schaufel bekommen, war besonders kurios und schön”, so ein zufriedener Coach Eibl. Damit ist Vilzing wie vor einem Jahr in Augsburg II (3:2) erneut mit einem Auswärtssieg gestartet und mit was für einem.