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Schwarzgelbe schrammen an der Pokalsensation vorbei

Die DJK Vilzing, Achter in der Regionalliga Bayern, hat am Dienstagabend die Sensation im Viertelfinale des Bayerischen Toto-Pokals 2022/23 knapp verpasst. Denn die Schwarz-Gelben hatten nach einem torlosen Remis beim Regionalliga-Spitzenreiter FC Würzburger Kickers vor 851 Zuschauern in der Flyeralarm-Arena das Elfmeterschießen erreicht. Christian Kufner hätte mit dem fünften Strafstoß den Vilzinger Einzug ins Halbfinale, das wäre für die Huthgarten-Kicker in Sachen Pokal der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte, alles klar machen können, aber er scheiterte an Torhüter Vincent Friedsam. Mit dem 20. Elfmeter war es Lukas Müller, der die Rothosen am Dallenberg in die Vorschlussrunde schoss. Es war ein bitterer Abend für die DJK, denn die Mannschaft von Trainer Beppo Eibl hatte eine großartige Leistung gezeigt und hätte sich das Weiterkommen verdient gehabt. So war es am Ende eine Lotterie, in der Vilzing die Niete gezogen hat. Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Auftritt der DJK Vilzing am Dallenberg waren eigentlich gar nicht gegeben. Der Mannschaftsbus traf nach einem Mega-Stau bei Erlangen erst eine knappe Stunde vor Spielbeginn ein. Neben den zahlreichen Verletzten fehlte auch noch Jonas Brunner, so hatte Coach Eibl, seine beiden Co-Trainer Matthias Graf und Tobias Dezelak fehlten ebenfalls aus beruflichen Gründen, nur vier Ersatzspieler sowie Tormann Sandro Wagner für die Bank dabei. Dennoch zeigte der Regionalliga-Aufsteiger, der an gleicher Stelle 39 Tage zuvor – übrigens unter dem gleichen Schiedsrichter Elias Tiedeken in der Liga mit 12 verloren hatte – eine tolle Leistung. In Durchgang eins biss sich der Spitzenreiter, der in den letzten vier Partien 24 (!) Treffer erzielt hatte, die Zähne am DJK-Bollwerk aus. Konsequente Abwehrarbeit mit gelegentlichen Entlastungsangriffen waren das richtige Rezept. Die Kickers hatten zwar gefühlt mehr Ballbesitz, aber die Gäste hielten die Hausherren weitestgehend vom eigenen Tor fern. In Minute 21 sogar eine gute Chance für die Gäste. Jim-Patrick Müller hatte Tobias Kordick bedient, dessen Flanke leider bei Andreas Jünger nicht ankam, der freie Schussbahn gehabt hätte. Einmal wurde es brenzlig vor dem Kasten von Keeper Max Putz, als dieser mit einer Großtat gegen Tim Littmann retten musste. Kurz vor der Pause noch eine Möglichkeit für die DJK, als die Hereingabe von Jünger für Müller etwas zu kurz geriet, Müller stand blitzeblank am zweiten Pfosten (40.).
Mit dem torlosen Remis zur Pause konnte Vilzing gut leben und die Mannschaft machte auch im zweiten Teil so weiter. Die beste Chance für die Schwarzgelben in Führung zu gehen bot sich gleich nach Wiederbeginn. Jünger legte ab zum freistehenden Müller, der aus 16 Metern knapp über den Querbalken zielte (49.). Die Rothosen aus Würzburg versuchten Druck aufzubauen, aber der Gegner nahm immer wieder das Tempo raus, störte geschickt und so mussten die Heimelf oft wieder zurückspielen. Einmal brannte es noch vor dem DJK-Kasten, als Putz gegen Franz Helmer nach Flanke von Peter Kurzweg den Schuss aus fünf Metern mit einem Reflex abwehren konnte (83.). In der Nachspielzeit war der Schuss aus 16 Metern von Joker Thomas Stowasser zu schwach, danach erfolgte der Schlusspfiff.
Im Elfmeterschießen hatten die Vilzinger den Matchball auf dem Fuß. Christian Kufner hätte als fünfter Schütze treffen müssen, dann wäre der Halbfinaleinzug perfekt gewesen. Aber Kufner scheiterte an Tormann Vincent Friedsam. Den jeweils sechsten Schuss versemmelten Christian Schwander (Vilzing) und Franz Helmer (Würzburg). In der Folge trafen die jeweils drei weiteren Schützen. Als Fabio Pirner für Vilzing den zehnten Schuss ansetzte, hielt Friedsam erneut. Putz war dann beim letzten Schuss von Lukas Müller machtlos und so zog der Favorit in die nächste Runde ein. “Es ist natürlich extrem bitter, wenn man so ausscheidet. Auch wenn das jetzt sehr weh tut, so steht für mich der Stolz über die Leistung der Mannschaft im Vordergrund. Wir hatten die Sensation zum Greifen nahe, es ist uns leider nicht gelungen den entscheidenden Strafstoß zu verwandeln. Trotzdem war das eine großartige Leistung, weil wir über die 90 Minuten betrachtet fast nichts zugelassen haben und selbst Chancen hatten ein Tor in regulärer Spielzeit zu erzielen”, bilanzierte der Vilzinger Trainer Eibl. Es hat nicht sollen sein, aber die DJK-Kicker konnten den Dallenberg mit erhobenem Haupt verlassen, die Mannschaft hatte überzeugt.

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