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Regionalligatruppe mit Überraschungscoup gegen Würzburg

Zu Saisonbeginn hatte der Regionalliga-Aufsteiger DJK Vilzing angedeutet, was die Mannschaft im Stande ist zu leisten. Da führten die Huthgarten-Kicker nach sechs Spieltagen die Tabelle sogar für eine Woche an. Den Winter verbrachten Kapitän Fabian Trettenbach und seine Kollegen dann aber nur auf Rang zwölf, ganz knapp vor der Gefahrenzone. Doch im Jahr 2023 ist alles neu, das einzige Team aus der Oberpfalz in Liga vier, knüpft an die Leistungen aus dem Juli und August 2022 an. Auf den 1:0-Auftaktsieg beim TSV Aubstadt folgte am Samstag ein 3:2 (2:2)-Heimerfolg gegen die Würzburger Kickers, die vor zwei Jahren noch in Liga zwei und damals drei Klassen über Vilzing, die kickten zu diesem Zeitpunkt in der Bayernliga, gespielt hatten. Mit dem Sieg über die Profis und Zweiten aus der unterfränkischen Bezirkshauptstadt sorgte die DJK für die absolute Überraschung des 26. Spieltages. Auf dem schwer zu bespielenden Naturrasen im Manfred-Zollner. Stadion legten die Rothosen aus Würzburg eine hohe Schlagzahl vor, bestürmten den von Max Putz bestens gehüteten DJK-Kasten. Die Anfangsphase überstanden die Schwarz-Gelben zwar schadlos, doch dann rutschte Nico Dantscher nach einem Zuspiel von Lukas Schröder aus und so hatte der überragende Saliou Sané freie Bahn, verlud Putz und es stand nach einem Schuss aus zehn Metern 1:0 (19.). Beim nächsten gefährlichen Würzburger Angriff konnte Putz den Schuss von Sané noch abwehren, aber vor die Füße von Benyas Solomon Junge-Abiol, der aus acht Metern zum 2:0 einschoss (24.). Das schien schon die Vorentscheidung zu sein: “Ich fand aber, dass wir trotz des 0:2-Rückstandes ganz gut im Spiel waren”, stellte Vilzings Coach Beppo Eibl hernach fest. Nach und nach pirschten sich die Schwarz-Gelben vor fast 700 Zuschauern und mehr als 100 Polizisten in diesem Hochsicherheitsspiel an den Würzburger Kasten heran. Christian Kufner aus der Distanz (39.) und Franz Wendl nach Zuspiel von Jim-Patrick Müller hatten erste gute Chancen (42.). Kurz vor der Pause war Fabio Pirner von halbrechts per Flachschuss, den Peter Kurzweg noch leicht abfälschte, zur Stelle und traf zum 1:2-Anschluss (44.). Damit noch nicht genug, denn als der früh für den am Oberschenkel verletzten Martin Tiefenbrunner eingewechselte Tobias Kordick von links flankte, war DJK-Torjäger Andreas Jünger mit seinem elften Saisontreffer mit dem Kopf zur Stelle und es stand 2:2 (45. + 1). Nach dem Seitenwechsel blieb Vilzing dran, hatte jeglichen Respekt vor den Profis abgelegt. Die 63. Minute sollte schon die Entscheidung bringen, als Jünger uneigennützig zu Spielmacher Müller ablegte, der den Ball über die Linie zum 3:2 drückte. Damit war die Partie gegen die Mannen vom Dallenberg gedreht, die in der Vorrunde mit 2:1 in der Liga und im Pokal mit 7:6 nach Elfmeterschießen zweimal binnen weniger Wochen gegen Vilzing gewonnen hatten. Die Zuschauer gerieten nun aus dem Häuschen, spendierten Szenenapplaus und feuerten ihr Team bedingungslos bis zum Schluss inklusive der acht-minütigen Nachspielzeit an. Als der Schlusspfiff ertönte, hatte Vilzing 35 Punkte auf dem Konto und Würzburg nun fünf Zähler Rückstand auf Leader Unterhaching: “Das war heute echt der Wahnsinn. Wir wussten, dass es für uns ein ganz schweres Spiel wird. Ich ziehe den Hut, wie die Mannschaft heute gefightet hat, vom Ersten bis zum Letzten. Aufgrund der zweiten Halbzeit ist der für uns unerwartete Sieg nicht einmal unverdient“, sagte ein zufriedener DJK-Trainer Eibl, der am gestrigen Sonntag ganz beruhigt die Reise nach Barsinghausen zur ersten Ausbildungswoche für den Erwerb der Trainer-A-Lizenz antreten konnte und dann am Donnerstag zurückerwartet wird. dme

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