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Huthgartenkicker schrammen an der Sensation vorbei

Die DJK Vilzing hat ihre zuletzt ansteigende Form auch am Freitagabend bestätigt. In der Regionalliga Bayern sicherten sich die Huthgarten-Kicker beim Spitzenteam FC Bayern München II ein 1:1 (0:1)-Unentschieden. Das war aus Vilzinger Sicht vor 1.062 Zuschauern im Grünwalder Stadion der erste Punkt in dieser traditionsreichen Spielstätte. Das Vilzinger 1:0 durch Lukas Dotzler kurz vor der Pause war zudem das erste Tor, dass die DJK in diesem Stadion erzielten konnte. Unter dem Strich hatten die “kleinen Bayern” deutlich mehr Spielanteile und ein klares Chancenplus. Aber bei etwas mehr Glück hätte Vilzing durchaus gewinnen können, denn Josef Gottmeier traf zehn Minuten vor dem Ende nur den Pfosten. Die Münchner glichen erst drei Minuten vor Schluss aus. Noch nie hatte Vilzing im “Grünwalder” etwas bestellt, 0:10 Tore und null Punkte lautete die Bilanz. Und beim bis dahin ungeschlagenen Zweiten sollten die Trauben auch dieses Mal wieder sehr hoch hängen. Vilzing war neben den Langzeitverletzten ohne Yannick Scholz angereist, der wegen Magen-Darm-Problemen daheim geblieben war. Leider musste nach einer knappen halben Stunde auch Jim-Patrick Müller raus, die rechte Wade zwickte: “Ich hatte die ganze Woche über schon damit zu tun gehabt, im Spiel wurde es dann richtig schlimm”, so Müller. Die ersten zehn Minuten dieser Partie David gegen Goliath verliefen noch ausgeglichen, Dotzler konnte mit einem Fernschuss den ersten Torabschluss für die DJK verzeichnen (9.). In der Folge waren die Münchner, permanent von ihrem Anhang angefeuert, spielbestimmend. Aus dem Spiel heraus konnten die “kleinen Bayern” aber nicht richtig gefährlich werden, weil die Vilzinger Abwehr um Chef Jakob Zitzelsberger einen richtig gut Job machte. Auch Felix Weber hinten rechts und Nico Dantscher hinten links machten einen guten Job. Timo Kern, Bayerns Führungsspieler, versuchte sich aus 14 Metern, zielte aber drüber (13.). Dann ein Freistoß, ein Kopfball und ein Schuss von Kern ins Vilzinger Tor, aber der Schütze stand im Abseits (31.). Die Schwarz-Gelben konnten nur selten für Entlastung sorgen, kamen aber mit einem super Angriff zum Führungstreffer. Im Zentrum kurz nach der Mittellinie kam Andreas Jünger an den Ball, der auf den laufstarken Martin Tiefenbrunner nach rechts ablegte. Der flankte aus vollem Lauf ins Zentrum und am zweiten Pfosten lief Dotzler ein, der aus sieben Metern zum 1:0 einschießen konnte (41.). Ein historischer Moment, das erste Tor der Bayerwäldler im “Grünwalder”. Mit diesem knappen Vorsprung ging es in die Kabinen, Vilzing hatte es bis dahin sehr gut gemacht, hatte den Gegner gut zugestellt, den eigenen Kasten gut verteidigt. “Wir wussten, dass es mit Beginn der zweiten Hälfte viel Druck auf unser Tor geben wird”, sagte DJK-Trainer Beppo Eibl, dessen Schwager Markus Weinzierl, neu im Nachwuchsbereich beim FC Bayern tätig, auf der Tribüne saß. Nun rollte Angriff auf Angriff auf den Vilzinger Kasten und eine gefährliche Szene jagte die nächste. Es war im Grunde nur eine Frage der Zeit, wann die “Roten” den Bann brechen würden. Alle Chancen auszuzählen ist unmöglich, aber es gab ein paar ganz klare. Maximilian Putz im DJK-Tor, an diesem Abend ein Schwerarbeiter, parierte gegen Samuel Unsöld (47.). Dantscher war es, der Adin Licina den Ball im letzten Moment weggrätschte (56.). Wenig später war es Kern, der den Ball aber nicht über die Linie stochern konnte. Dann war es erneut Unsöld, der aus elf Metern abzog, aber ein Vilzinger warf sich in den Schuss, der Ball flog über den Kasten (60.). Es folgte ein Pfostenschuss aus 16 Metern durch Davide Dell’Erba (64.). Ein Halbes Dutzend mal noch tauchten die Gastgeber aus dem Spiel heraus oder nach Ecken im Vilzinger Strafraum auf, ein Tor wollten ihnen (vorerst) nicht gelingen. Vielmehr hätte Josef Gottmeier, der nach einer Nasen-OP drei Tage zuvor mit einer Maske spielte, aus 18 Metern nur den Innenpfosten getroffen (85.). Wäre da das 2:0 gefallen, der erste Vilzinger Auswärtssieg wäre wohl festgestanden. So aber kamen die Münchner noch einmal nach vorne, holten eine Ecke raus und die konnte nicht geklärt werden, aus wenigen Metern stocherte Unsöld den Ball zum 1:1 über die Linie (87.). Bayern wollte nun mehr, bekam aber nur den einen Punkt. “Wir sind natürlich überglücklich, dass wir hier einen Punkt entführen konnten. Aber wenn man so lange mit 1:0 führt und dann einen Schuss an den Innenpfosten hat, dann ist es sehr ärgerlich, wenn man fast im Gegenzug den Ausgleich kassiert. Aber meine Mannschaft hat heute von vorne bis hinten hervorragend verteidigt, hat eine riesige Laufleistung gebracht. Das war heute eine herausragende Leistung. Stolz macht mich, dass die Mannschaft gezeigt hat, dass sie mit dieser hervorragend besetzten Mannschaft der Bayern mithalten kann. Ein klein wenig traurig sind wir aber, dass es nicht zum Sieg gereicht hat, wenngleich wir eingestehen müssen, dass wir auch viel Glück gehab haben”, so das Fazit von Gästecoach Eibl. Damit sind die Vilzinger zum dritten Mal in Folge ungeschlagen geblieben.

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