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DJK verliert zweites Spiel

DJK Vilzing - DJK Ammerthal 0:4

Das Topspiel in der Bayernliga Nord zwischen der DJK Vilzing und der DJK Ammerthal, das war am Samstag vor dem Treffen im Manfred-Zollner-Stadion vor 636 Zuschauern das Duell Erster gegen Zweiter, avancierte aus Vilzinger Sicht zu einem Kuriosum. Denn die Schwarz-Gelben waren über fast die gesamte Spielzeit Chef im Ring, waren dominant, hatten mehr Ballbesitz und ein deutliches Chancenplus. Unter dem Strich aber sprang nach der 0:1-Niederlage am Mittwoch in Erlangen zum zweiten Mal in Folge nichts heraus. Vilzing ging am Ende um mindestens zwei Tore zu hoch sensationell mit 0:4 (0:0) unter. Nach sechs Siegen aus den ersten sechs Spielen gab es nun zwei Nullnummern und so stürzte das Team vom Huthgarten gleich auf Rang vier ab. Für Vilzing, das unter dem neuen Trainer Beppo Eibl nach 13 Siegen am Stück nun zwei Niederlagen in Folge hinnehmen musste, heißt es nun schnell die Wende herbeizuführen. Bereits am Dienstag besteht dazu im Toto-Pokal gegen den Regionalligisten SpVgg Bayreuth die Gelegenheit.

”Gute Zeiten, schlechte Zeiten”, der Titel dieser Fernsehserie, trifft im Moment wie die Faust auf’s Auge auf die DJK Vilzing nach 13 Siegen und zwei Niederlagen zu. Ohne die beiden verletzten Außenstürmer Ben Kouame und André Luge sowie Innenverteidiger Nico Dantscher gingen die Gastgeber in die Partie. Die Gäste aus Ammerthal, die weiterhin noch kein Spiel verloren haben, traten im Manfred-Zollner-Stadion mutig auf und wollten sich für die elf Tage zuvor erlittene 1:3-Niederlage im Pokal revanchieren, als beide Mannschaften allerdings auf zahlreiche Stammspieler verzichtet hatten. Die erste Halbzeit verlief auf sehr hohem Niveau und dazu trugen beide Teams bei. Allerdings verzeichnete Vilzing ein Chancenplus von 6:2. Dreimal war es unter anderem Andreas Jünger, der aber sein Visier nicht richtig eingestellt hatte, jeweils knapp verzog. Ammerthal verzeichnete  jedoch die beste Gelegenheit, als Mergim Bayrami frei aus 14 Metern nur den Pfosten traf (6.). Bitter, dass Bayrami nach einer halben Stunde nach einem Zweikampf mit Franz Wendl mit einer Verletzung am Fuß ausscheiden musste.

Auch in Halbzeit zwei spielten beide Kontrahenten weiterhin auf hohem Niveau und unterstrichen, warum sie in der Tabelle oben stehen. Die Vilzinger, bis dato daheim noch ohne Gegentor, mussten aber in Minute 53 zum ersten Mal das Negativerlebnis erfahren. Der Ex-Vilzinger Matthias Graf klaute Franz Wendl, der sah den Gegner kurz vor dem Strafraum nicht heranrauschen, den Ball und zog für Keeper Max Putz unhaltbar aus 14 Metern ab, traf zum 1:0. “Wir sind glücklich in Führung gegangen”, stellte Gästetrainer Michael Hutzler hernach fest. Die Hausherren gaben nicht auf, agierten weiter im Vorwärtsgang. Jünger mit einem Freistoß, der knapp vorbei flog (55.), Tobias Kordick, dessen Schuss abgeblockt wurde (62.) und Lutz Hastreiter, der eingewechselte Youngster schoss aus vier Meter am leeren Tor vorbei (79.), hatten beste Gelegenheit zum Ausgleich und zur Führung.

Was dann in den Minuten passierte, war kaum zu beschreiben und auch für alle Beteiligten fast nicht zu begreifen. Ammerthal hatte nun viel Platz, wusste diesen in der Schlussphase zu nutzen. Daniel Gömmel bediente Lukas Dotzler, der aus 16 Meter Putz im Tor keine Chance ließ (84.). Das 2:0 war natürlich schon die Entscheidung, aber längst noch nicht das Ende. Denn nur zwei Minuten später legte Raffael Kobrowski für Dotzler auf, der auch diese Chance von der Strafraumgrenze nutzte und auf 3:0 stellte. In der Nachspielzeit war es für Gömmel nur noch eine Pflichtaufgabe gegen wehrlose Hausherren im Nachschuss noch das 4:0 nachzulegen.

Völlig demoralisiert sanken die Hausherren nach dem Abpfiff zu Boden, konnten den Spielverlauf nicht begreifen. Auf der anderen Seite hatte jubelte Ammerthal ausgelassen, hatte sich taktisch klug verhalten, hatte den verdienten Lohn eingefahren. Gästetrainer Michael Hutzler war es übrigens auch, der Vilzing im November 2019 mit 2:0 die letzte Punktspielheimniederlage beibrachte, damals noch als Chefanweiser des FC Eintracht Bamberg. Während Ammerthal durch diesen Kantersieg die Tabellenführung an sich riss, stürzte Vilzing auf Platz vier ab. Vilzing muss bereits am Dienstag daheim im Pokal gegen den Regionalligisten Bayreuth ran und kann Wiedergutmachung betreiben. Ammerthal kann die Tabellenführung zumindest bis zum nächsten Wochenende genießen, spielt am Sonntag daheim gegen den TSV Karlburg.

 

DJK Vilzing – DJK Ammerthal 0:4 (0:0)

Vilzing: Putz – Hoch, C. Kufner, Wolf, Schwander, Wendl (88. Milicevic), Trettenbach, J.-P. Müller, Kalteis (71. Hastreiter), Jünger, Kordick – Trainer: Eibl

Schiedsrichter: Felix Brandstätter (Zamdorf) – Zuschauer: 636

Tore: 0:1 Graf (55.), 0:2 Dotzler (84.), 0:3 Dotzler (86.), 0:4 Gömmel (90. + 1)    dme

 

Trainerstimmen:

Michael Hutzler (DJK Ammerthal): “Wir wollten hier mutig auftreten, aber hier 4:0 zu gewinnen, das haben wir nicht erwartet. Wir haben die Drangphase von Vilzing gut überstanden, die natürlich einige Chancen hatten. Aber wir hatten den Pfostenschuss, was die beste Chance war. Mir hat imponiert, welch hohes Tempo beide Mannschaften in der ersten Halbzeit angeschlagen haben. Ich habe nicht erwartet, dass das auch in der zweiten Halbzeit so bleiben würde. Wir sind glücklich in Führung gegangen, haben dann aber konsequent die weiteren Torchancen in der Schlussphase genutzt. Der Sieg für uns ist verdient, aber sicher deutlich zu hoch ausgefallen.”

Beppo Eibl (DJK Vilzing): “Mir fehlen die Worte. Diese 0:4-Niederlage ist extrem bitter. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, die in den ersten 84 Minuten ein sehr gutes Spiel abgeliefert hat. Dem 0:1 ist leider ein krasser Fehler vorausgegangen. Wir hatten schon in der ersten Halbzeit klare Vorteile in Sachen Spielanteile und Torchancen. Leider haben wir daraus kein Kapital geschlagen. In der zweiten Halbzeit war es von unserer Seite über weite Strecken ein Spiel auf ein Tor. Was uns aber nicht passieren darf, das ist, dass wir in den letzten Minuten vollkommen die Kontrolle verloren haben.”   dme (Foto: Dirk Meier)

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