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Bayernligatruppe schlägt den Tabellenführer

Es war das Topspiel des 24. Spieltages in der Bayernliga Nord und es war spannend. Die beste Auswärtsmannschaft der Liga, der ATSV Erlangen hatte bis auf ein Unentschieden auf fremden Plätzen jedes Spiel gewonnen, sah lange wie der sichere Sieger aus. Die Mittelfranken führten auf dem Kunstrasen am Huthgarten bis 20 Minuten vor dem Abpfiff mit 1:0. Doch in der Schlussphase zog Vilzing dem Tabellenführer den Stecker, setzte sich noch mit 3:1 durch und entschied dadurch auch den direkten Vergleich nach einer 0:1-Niederlage im Hinspiel für sich. Vilzing bleibt damit dran, Erlangen ist jedoch weiter Erster, weil Eintracht Bamberg daheim gegen Schlusslicht ASV Cham 2:3 verlor. Während die Vilzinger erst ein Spiel absolviert hatten, konnte Erlangen schon zwei Auftritte bestreiten und hatte beide gewonnen. Somit waren die Bayerwäldler also schon unter Zugzwang, wenn sie den Anschluss nach ganz oben in der Tabelle nicht verlieren wollten. Die Schwarz-Gelben hatten in den bisherigen drei Heimspielen gegen die Spitzenteams Ammerthal (0:4), FCE Bamberg (0:0) und Ansbach (0:0) noch kein Tor erzielt, waren auch 2022 noch torlos und auch das wollte die DJK ändern. Vom Anpfiff weg war zu erkennen, dass die Mittelfranken schon zwei Erfolgserlebnisse feiern konnten und die Hausherren nur ein 0:0 gegen Ansbach aufzuweisen hatten. Die Aktionen des ATSV liefen nämlich flüssiger, sie brachten die Bälle schneller und gezielter in die Spitze. Das lag vielleicht auch daran, weil auf Seiten der DJK ihr Kapitän und Ex-Profi Fabian Trettenbach wegen einer Fersenverletzung kurzfristig passen musste. Die erste Chance hatte Vilzing, als nach einer Ecke von André Luge Tobias Kordick köpfen konnte, aber direkt in die Arme von ATSV-Schlussmann Michael Kraut (6.). Das war für Luge schon die letzte Aktion, denn der frühere Profi hatte sich eine Zerrung im Bereich der Rippen zugezogen und musste den Platz verlassen. Dann eine Szene, in der ATSV-Angreifer Alexander Piller im Zweikampf zu Boden ging und sich bei seinem Sturz die Schulter auskugelte, er musste mit dem Sanka ins Krankenhaus. Erlangen spielte sicher auf, kombinierte gut und das eine oder andere Mal musste DJK-Keeper Max Putz eingreifen und Bälle entschärfen. Als aber Nico Geyer von halbrechts auf Putz zustürmte, da kam ihm der DJK-Tormann entgegen, erwischte den Ball auch. Aber der Sprang in Richtung Vilzinger Tor, wo Philipp Mandelkow kurz vor der Linie lauerte und zum 1:0 einköpfen konnte (30.). Wenig später hätte der ATSV beinahe auf 2:0 erhöht, aber der über halblinks heranstürmende Lucas Markert scheiterte am Fuß von Putz (37.). Vilzing hatte noch eine Möglichkeit per Freistoß von Jim-Patrick Müller, dem besten Mann auf dem Platz, dessen Hereingabe Franz Wendl in die Arme von Keeper Kraut köpfte (45.). Im zweiten Durchgang musste die Heimelf mehr zeigen. Gefährlich wurde es aber erst nach einer guten Stunde, als Tobias Hoch eine Ecke von Müller auf das Tor köpfte, aber Kraut erneut Sieger blieb. Als die letzten 20 Minuten anbrachen, sollte es dramatisch werden. Christian Kufner, der als Innenverteidiger begann, ab der zweiten Halbzeit aber auf der Sechs spielte, schaltete sich in den Angriff ein und kam im Strafraum zu Fall, weil er von Burak Ayvaz an der Fußsohle getroffen wurde. Den Strafstoß verwandelte Andreas Jünger zum 1:1-Ausgleich (70.). Nun ging ein Ruck durch die Mannschaft der Gastgeber. Einen Schuss von Kordick konnte der ATSV noch abwehren, aber der Ball sprang Jünger vor die Füße, der aus acht Metern zum 2:1 traf (78.), das Spiel war binnen acht Minuten gedreht. Vilzing hörte nicht auf, brauchte das dritte Tor für den besseren Direktvergleich und das erzielte Müller in überragender Manier. Der Ex-Unterhachinger kam von halbrechts und zirkelte den Ball aus spitzem Winkel mit einem Kunstschuss hoch ins lange Eck – nun kannte der Jubel keine Grenzen mehr und Erlangen war am Boden zerstört. Vilzings Trainer Beppo Eibl wusste, dass das ein ganz hartes Stück Arbeit war: “Heute hat die Mannschaft als Kollektiv einen sehr großen Willen an den Tag gelegt. Das war eine extrem starke Mannschaftsleistung gegen einen Gegner aus Erlangen, der mit sehr viel Qualität im Kader angetreten ist. Der Gegner war richtig gut, hat uns brutal gefordert. Wir haben aber alles reingeworfen, haben das Spiel über weite Strecken bestimmt und am Ende nicht unverdient gewonnen.” Am kommenden Sonntag müssen die Vilzinger ab 14 Uhr beim Sechsten DJK Ammerthal ran, gegen den es in der Vorrunde eine 0:4-Heimniederlage gegeben hatte. DJK Vilzing – ATSV Erlangen 3:1 (0:1) Vilzing: Putz – Hoch, C. Kufner, M. Kufner, Schwander, Wendl, Stiglbauer (46. Wolf), J.-P. Müller (90. Wittenzellner), Kordick (90. Huber), Jünger, Luge (12. Hastreiter) – Trainer: Eibl. Schiedsrichter: Andreas Dinger (Bischofsgrün) – Zuschauer: 454 Tore: 0:1 Mandelkow (30.), 1:1 Jünger (70. Foulelfmeter), 2:1 Jünger (78.), 3:1 J.-P. Müller (88.) dme

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